Und ewig grüßt das Murmeltier. Köln ist wieder in den Schlagzeilen – diesmal mit der „Stadtwerke-Affäre“. Sie beschäftigt die Medien sowie einige wenige Engagagierte. Aber auch die Bürger? Die Mehrheit der Stadtgesellschaft scheint gemütlich gen Sommerferien gesurft zu sein. Nix genaues weiß man eh nicht – eher teilnahmslose Kenntnisnahme. Allgemeine Resignation oder hängen doch viele drin in kleineren „Schummeleien“? Wenn die, dann ich auch? In Köln wird Korruption von vielen einfach „Klüngel“ genannt. Köln ist besonders – ja, leider.
Offensichtlich gibt es gut funktionierende, abgeschottete und intransparente Netzwerke, die sich in schöner Regelmäßigkeit „helfen“. Die Folgen sind weitreichend und vielfältig. So untergräbt Korruption das Vertrauen in die Demokratie und ihre Institutionen. Das freut Populisten und kann zu politischer Apathie führen. Denn wen wir wählen, der sollte auch im Sinne der Bürger entscheiden. Fairer politischer oder ökonomischer Wettbewerb wird ausgehebelt. Eine kleine Minderheit wird zu Lasten Dritter – und das sind WIR – privilegiert. Denn wir müssen mit überteuerten und schlechten Infrastrukturen leben. Geld wird verschwendet und fehlt für Bildung, Kinderbetreuung, Verkehrsprojekte oder Soziales. Neben dem materiellen wiegt auch der immaterielle Schaden für die Gesellschaft schwer. Korruption ist undemokratisch und antipluralistisch.
Wie immer an dieser Stelle nun die Frage: was tun?
Warum nicht mal zur Abwechslung ein „Arsch huh, Zäng ussenander“ (für alle Nicht- oder Neukölner: „Arsch hoch, Zähne auseinander“) gegen Korruption und für Transparenz?!
Köln hat‘s verdient und wir auch, wenn für uns „Liebe deine Stadt“ nicht nur eine hohle Phrase ist. Denn was man liebt, um das kümmert man sich 😉