Jüdisches Leben ist kaum sichtbar. Jüdische Einrichtungen aber fallen durch umfangreiche Sicherungsmaßnahmen und Polizeischutz auf. Die meisten Menschen haben sich wohl daran gewöhnt – scheinbare Normaltät in Köln, Düsseldorf, Berlin und vielen anderen Städten.
Zu den jüdischen Traditionen gehört auch Tu Bischwat, das „Neujahrsfest der Bäume“, welches jetzt Ende Januar in vielen Gemeinden gefeiert wird. Tu Bischwat ist kein religiöses Fest, aber eines welches die Bindung an Israel und den Gemeinschaftsgedanken stärken möchte. Es ist ein fröhliches Fest mitten im grauen Winter und es bringt den Frühling, der in Israel gerade beginnt nach Deutschland. Jüdische Gemeinden kommen zusammen und feiern. Die Tische sind gedeckt mit Früchten aus Israel, wie Feigen, Datteln, Weintrauben, Orangen, Oliven und Granatapfel. Alte Bekanntschaften werden aufgefrischt und neue entstehen. Gerade feierte die mit rund 7000 Mitgliedern drittgrößte jüdische Gemeinde in Düsseldorf Tu Bischwat. Die Stimmung war fröhlich, es wurde gesungen und vereinzelt sogar getanzt. Die Kinder tobten durch den Saal und machen uns vor wie einfach ein gutes Miteinander gehen kann.