Cerstin Gammelin
Ein selbstbewusstes, emanzipiertes und positives Buch über „den Osten“. Cerstin Gammelin, geboren 1965, hat viel beobachtet und mit vielen Menschen von ehemaligen Schulkameraden bis hin zu Wolfgang Schäuble gesprochen. Herausgekommen ist ein im positiven Sinne selbstbewusstes Buch über den Osten, das einen wohltuenden Perspektivenwechsel weg von der bisher dominierenden West-/Ostperspektive zu einem gemeinsamen Win-Win vornimmt.
Eine Frage die sie treibt ist, wie aus den Revolutionären von damals reale oder vermeintliche Verlierer werden konnten. Gammelin beschreibt die Dynamiken und Konsequenzen des Beitrittes im Rahmen der Wiedervereinigung bei dem kaum lokale Eliten entstehen konnten und auch Vermögensbildung im Osten kaum möglich war, was durchaus Verbitterung und Zurückgebliebene erzeugt hat.
Aber genauso beschreibt sie Menschen, die im Leben viel Transformatorisches unter schwierigsten Bedingungen geleistet und gemeistert haben und für die Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist.
Die These, dass die allgegenwärtige Bedrohung der Demokratie und der Freiheit vielleicht aus dem Osten heraus verteidigt werden wird, ist wahrscheinlich zu steil, aber auf jeden Fall liegen hier vielfältige positive Energien. Lohnt sich beim nächsten Deutschlandurlaub darüber nachzudenken!